21.07.2016 – Schweres Hagelgewitter trifft den Bezirk Waidhofen an der Thaya

© BFK Waidhofen a . d. Thaya / Stefan MayerSchwere Verwüstungen verursachte ein Hagelunwetter am Donnerstagabend im Bezirk Waidhofen an der Thaya. 257 Feuerwehrmitglieder standen in sechs Gemeinden im Einsatz, um die teils enormen Schäden an der Infrastruktur und an Wohngebäuden zu beseitigen. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden.

 

 

Gegen 21:30 Uhr traf eine mächtige Gewitterzelle von Nordwesten her den Bezirk Waidhofen an der Thaya. Mit orkanartigen Windgeschwindigkeiten, schwerem Hagelschlag und enorme Regenmengen zog das Unwetter eine Spur der Verwüstung. Wenige Minuten später gingen die ersten Notrufmeldungen von Überflutungen und Hagelschäden aus der Gemeinde Dobersberg bei der Feuerwehr ein. Keller standen unter Wasser, Dächer wurden abgedeckt bzw. durch die taubeneigroßen Hagelkörner zerstört. Im Minutentakt gingen weitere Notrufmeldungen ein. In der Gemeinde Kautzen standen zwei Hallen einer Textilfirma unter Wasser.

Eine halbe Stunde später erreichte die Gewitterzelle die Gemeinde Karlstein. Hier kam es zu massiven Schäden im gesamten Gemeindegebiet. Mehrere Bäume wurden durch den Sturm entwurzelt, einer fiel auf ein geparktes Auto. Zum Glück wurde niemand verletzt. Das Hagelunwetter war dermaßen heftig, dass die Straßengräben voll mit Hagelkörner waren und in Schlader ein Schwimmbecken komplett zerstörte. Im Ortsgebiet von Karlstein lag stellenweise eine bis zu 35 cm dicke Schicht aus Hagelkörnern. Mit einem Bagger mussten die Anlieferrampen eines Betriebes vom Eis befreit werden. Die Baustellenabsperrungen des in Sanierung befindlichen Schülerwohnheimes in Karlstein wurden durch den Sturm umgedrückt. Die Landesstraße 59 Richtung Waidhofen musste für den gesamten Verkehr gesperrt werden, da zahlreiche Bäume im „Holzgraben“ die Straße blockierten.

Die Feuerwehr stand in den Nachtstunden noch im Einsatz, um die Bäume zu entfernen. In den Gemeinden Dobersberg und Karlstein kam es vorübergehend zu Stromausfällen. In den Gemeinden Kautzen, Dobersberg, Karlstein, Raabs und Ludweis standen am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag insgesamt 257 Feuerwehrmitglieder im Einsatz.

Hauptaufgabengebiete der Feuerwehren waren das Freimachen der Verkehrswege nach umgestürzten Bäumen, Auspumpen von überfluteten Kellern und Garagen sowie provisorische Abdichtungen von Dächern, die durch den Hagelschlag zerstört wurden. Das wahre Ausmaß der Verwüstungen wird sich jedoch erst im Laufe des Freitages zeigen. Denn durch den massiven Hagelschlag sind auch Schäden in der Landwirtschaft zu erwarten.

 

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UPDATE Freitag, 22.07.2016 17:00 Uhr

Am Freitag wurde das gesamte Ausmaß der Schäden sichtbar. Über 100 Bäume riss der orkanartige Sturm im „Holzgraben“ um und lagen kreuz und quer über der Landesstraße 59 Richtung Waidhofen. Der Hagelschlag verursachte enorme Schäden in der Landwirtschaft. Besonders schwer getroffen wurde die Ortschaft Griesbach. Maisfelder sind nach dem Unwetter nur mehr als Gründünger zu verwenden. Auch die Getreidefelder sind zerstört. Das Medienecho war rießig. Ein ORF Team aus St. Pölten kam mit einem Übertragungswagen nach Karlstein um von den Aufräumarbeiten zu berichten.

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UPDATE Montag, 25.07.2016 13:00 Uhr

Bei einem Lokalaugenschein am Sonntag wurden die massiven Schäden im sogenannten „Holzgraben“, dem Straßenstück der Landesstraße 59 zwischen Karlstein und Waidhofen, sichtbar.
Das Schadensausmaß lässt auf außergewöhnliche Windgeschwindigkeiten schließen. Bäume wurden regelrecht abgedreht und sogar samt den Wurzelstöcken herausgerissen. Stellenweise rutschten Hänge mit den Bäumen ab.
Baumstämme mit einem Durchmesser von ca. 60 Zentimetern wurden wie Zahnstocher abgebrochen.

Der Meteorologie Student Manuel Weber aus Oberedlitz (Gemeinde Thaya) schreibt in seinem Wetterblog auf „http://www.wetter-waldviertel.at/prognosen.htm„, dass es sich bei diesem Ereignis um einen TORNADO gehandelt hat.
Auch die ZAMG spricht mittlerweile von einem solchen Wetterereignis.

Die Landesstraße 59 im Bereich „Holzgraben“ bleibt vorerst bis auf weiteres gesperrt.

Durch die umgestürzten Bäume wurden die Fahrbahn und Verkehrseinrichtungen beschädigt, die ein gefahrloses Befahren unmöglich machen. An der Schadensbeseitigung arbeiten derzeit intensiv private Forstunternehmen sowie die Straßenmeisterei.

Die Arbeiten der Feuerwehr in den betroffenen Gebieten sind abgeschlossen.

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