30.06.2024 – Katastrophales Hagelunwetter in Waldkirchen an der Thaya
Ein schweres Hagelunwetter hat in den Gemeinden Waldkirchen an der Thaya und Dobersberg enorme Schäden verursacht. Rund 80% der Gebäude in den Katastralgemeinden Waldkirchen, Gilgenberg, Rappolz und Lexnitz (Gemeinde Dobersberg) wurden teils schwer beschädigt. 520 Feuerwehrleute standen im Einsatz.
Bis zu 7 Zentimeter große Hagelkörner fielen am Sonntag gegen 15 Uhr vom Himmel und verursachten schwere Schäden an Dächern, Fahrzeugen und Fassaden.
Über 250 Feuerwehrmitglieder aus dem gesamten Bezirk Waidhofen an der Thaya sowie aus den Bezirken Gmünd und Zwettl waren in den Gemeinden Waldkirchen an der Thaya und Dobersberg im Einsatz, um mit Planen die Dächer provisorisch abzudichten. Dazu stehen 65.000 m² Planenmaterial zur Verfügung, welches aus dem Katastrophenhilfsdienst-Lager des Bezirkes Waidhofen an der Thaya und aus dem Feuerwehr- und Sicherheitszentrum in Tulln angeliefert wurden.
Die betroffenen Ortsteile wurden am Nachmittag von der Behörde zum Katastrophengebiet erklärt.
UPDATE 30.06.2024 21:30 Uhr:
Am Abend wurde auch die Ortschaft Lexnitz (Gemeinde Dobersberg) zum Katastrophengebiet erklärt. Somit liegt in insgesamt vier Katastralgemeinden in den Gemeinden Waldkirchen an der Thaya und Dobersberg eine Katastrophe vor.
Betroffen sind neben privaten Wohnhäusern vor allem Wirtschaftsgebäude, Stallungen und öffentliche Gebäude wie Gemeindeamt und Feuerwehrhäuser.
Bis 21:00 Uhr standen über 250 Feuerwehrmitglieder aus den Bezirken Waidhofen an der Thaya, Gmünd und Zwettl im Einsatz, um mit Planen die beschädigten Gebäude provisorisch abzudecken. Auch während einem weiteren Gewitterschauer mit Starkregen wurden die Arbeiten weitergeführt.
In Summe konnten 55 Objekte mit Planen gesichert werden, 90 Objekte sind noch offen.
Die Arbeiten werden am Montag fortgesetzt. Unterstützung kommt dann – zusätzlich zu den heute eingesetzten Kräften – auch aus dem Bezirk Horn mit einem Unimog.
UPDATE 01.07.2024 15:30 Uhr:
Seit den frühen Morgenstunden standen rund 150 Mitglieder aus den Bezirken Waidhofen an der Thaya, Gmünd, Zwettl und Horn im Einsatz, um nach dem Hagelschaden die Dächer provisorisch mit Planen abzusichern. Der Schwerpunkt lag dabei auf den verbliebenen Wohnhäusern. Dazu kommen noch dutzende Nebengebäude und Maschinenhallen. Die Zahl der betroffenen Gebäude stieg im Laufe des Vormittages immer noch an, da etliche Bewohner erst aus dem Urlaub zurückgekehrt sind oder die Zweitwohnsitzer heute erst den Schaden bemerkt haben. Mit Stand 15:30 Uhr wurden 210 beschädigte Gebäudedächer gemeldet. 125 davon konnten bereits abgearbeitet werden.
Die Hilfsbereitschaft der örtlichen Firmen und Betriebe ist groß. So wurden heute bereits 400 Stück Gebäck von der Fa. Kasses aus Thaya und 2 Paletten Getränke von der Brauunion Schrems gespendet. Aber auch die Bevölkerung bringt immer wieder Getränke und Speisen zu den Einsatzkräften.
Am Vormittag besuchten Landesrat Stephan Pernkopf, Bezirkshauptfrau Manuela Herzog und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner das Katastrophengebiet und machten sich selbst einen Überblick über die Lage.
Den gesamten Tag über meldeten sich Medienvertreter aus ganz Österreich, um über die Schäden nach dem Hagelunwetter und über die Aufräumarbeiten der Einsatzkräfte zu berichten.
UPDATE 01.07.2024 23:00 Uhr: Drei weitere Ortschaften zum Katastrophengebiet erklärt
Nach dem Lokalaugenschein der Behördenvertreter am Montagvormittag wurden drei weitere Katastralgemeinden behördlich zur Katastrophe erklärt. Dies sind die Ortschaften Waldhers (Gemeinde Waldkirchen an der Thaya), Reibers und Brunn bei Dobersberg (beide Gemeinde Dobersberg). Somit gelten sieben Katastralgemeinden in Waldkirchen an der Thaya und Dobersberg als Katastrophengebiet.
Bei einer Lagebesprechung in der Einsatzleitstelle im Gemeindezentrum Waldkirchen an der Thaya gaben die eingesetzten Gruppenkommandanten einen Überblick über die erledigten Aufträge. In Summe konnten heute 49 Dachflächen abgesichert werden.
Einsatz wird am Dienstag, 2. Juli 2024 fortgesetzt
Weitere 100 Feuerwehrleute werden ab Dienstagfrüh die noch verbleibenden 24 Dachflächen von Wohngebäuden mit Planen absichern. Mit einem Einsatzende für die Feuerwehren wird am Dienstagabend gerechnet. Bis dahin werden alle Dachflächen von Wohngebäuden und zumindest die wichtigsten Dachflächen von Wirtschaftsgebäuden, in denen Futtermittel untergebracht sind, abgesichert werden können.
UPDATE 02.07.2024 23:00 Uhr: Der Einsatz wurde beendet
53 Stunden nach der ersten Alarmierung zum Unwettereinsatz in Waldkirchen an der Thaya konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehren alle beschädigten Wohnhausdächer provisorisch mit Planen abdecken. 120 Mitglieder waren am Dienstag in den Ortschaften Gilgenberg, Lexnitz, Rappolz und Waldkirchen an der Thaya mit den Sicherungsarbeiten beschäftigt.
Einsatzbilanz:
50 Feuerwehren aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya, jeweils zwei aus den Bezirken Gmünd und Zwettl sowie eine Feuerwehr aus dem Bezirk Horn mit insgesamt 520 Mitglieder waren in den Katastrophengebieten in den Gemeinden Waldkirchen an der Thaya und Dobersberg eingesetzt.
In Summe wurden 210 beschädigte Dächer von Wohnhäusern, Gebäude für Futtermittel, Heizgutlager, Ernteprodukte und Stallungen für Tiere gesichert.
104.000 Quadratmeter Planenmaterial wurden verlegt.
Auch am letzten Einsatztag setzte sich die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung fort. Die Fleischerei Theurer aus Münchreith (Gemeinde Karlstein an der Thaya) spendete Fleisch- und Wurstwaren, die Hofkäserei Rausch aus Triglas (Gemeinde Kautzen) brachte Käse vorbei und der Bäuerinnenladen aus Waldkirchen an der Thaya spendete Brot, Aufstriche, Milchprodukte und Erdbeeren. Die Bäckerei Kasses aus Thaya spendete am Dienstag nochmals Brot, Gebäck und Mehlspeisen für die eingesetzten Feuerwehrleute.
Die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya, mit der die betroffenen Orte zum Katastrophengebiet erklärt wurden, wurde am 3. Juli 2024 aufgehoben.