FF Griesbach

Feuerwehrhaus Griesbach

Abschnitt: Dobersberg Feuerwehrnummer: 20108
Feuerwehrkommando seit 10.01.2021
Feuerwehrkommandant
  Christoph Schuh-Wendl
Feuerwehrkommandant-Stellvertreter
  Alexander Pany
Leiter des Verwaltungsdienstes

 

Reinhard Pany

 

 

Die Freiwillige Feuerwehr Griesbach wurde 1899 gegründet und zählt heute 27 Aktive Mitglieder und 10 Mitglieder der Reserve.

Über das Feuerwehrhaus:

Das Feuerwehrhaus wurde 1986 errichtet und 1995 durch einen Zubau erweitert. Dankenswerterweise wurde der Baugrund von der Familie Jetschko gespendet. 

Ein Einsatz der uns in Erinnerung geblieben ist, denn…

…es ist nämlich ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man am Arbeitsplatz alarmiert wird, auf Einsatz mit einem umgekippten Traktor zu gehen, bei dem eine Person eingeklemmt ist. Wenn man sich ins Auto setzt und dem mit Blaulicht bereits vorfahrenden Notarzt folgt, keinerlei weitere Infos hat, gehen einem zig Szenarien durch den Kopf. Kenne ich die Person? Aus der eigenen Familie? Wie schwer wird die Person verletzt sein? Sind Kinder dabei? Wie werde ich diesen Einsatz, besonders den ersten als Einsatzleiter, koordinieren können? Wer ist bereits am Unfallort unterstützt mich ggf. und wie reagiert die eigene Mannschaft, nachdem hierzu nicht die große Erfahrung in unserer Feuerwehr herrscht und wie wir alle wissen, mancher Feuerwehrkamerad sich im Einsatz „verselbständigen“ möchte.

Am Einsatzort angekommen sieht man von Weitem nur die Räder des alten Steyr 15 nach oben ragen und man läuft gemeinsam mit dem Notarzt vor Ort. Auch die alarmierte Feuerwehr des Nachbarortes und die eigene Mannschaft sind bereits eingetroffen. Erleichterung tut sich auf, als man feststellt, dass die eingeklemmte Person noch am Leben ist und die Quetschung scheinbar nicht lebendbedrohlich sein wird. Nach erster Reaktion des Notarztes jedoch stellt man fest, dass durch die Unterkühlung, nicht sofort ersichtlicher Verletzungen und das Schockverhalten des Verunfallten doch schleunigst zu handeln ist. Wenn man nach Erkundung der Lage beginnt die Mannschaft zu koordinieren ist es verwunderlich wie dankbar jeder einzelne Kamerad scheint, dass in dieser Situation jemand versucht bestmöglich zu koordinieren, um schnellstens und sicherst zu helfen. Egal ob zum Thema Absicherung der Unfallsituation, der Befreiung bzw. Rettung des Verunfallten aus der Zwangslage, als auch bei der Unterstützung des Notarztteams.

Als junger Einsatzleiter ist man auch dankbar, wenn ein erfahrener, wenn auch aus der Nachbarortschaft, Einsatzleiter hinter einem steht und zumindest die kommunikationstechnischen Themen zu den bereits weiter eingetroffenen Feuerwehren unterstützt. Zwischenzeitlich wird der Notarzthubschrauber angefordert und es ist ein Landeplatz in unwegsamen Gelände vorzubereiten, bzw. umliegende Sachen zu entfernen bzw. zu sichern, dass der Hubschrauber sicher landen kann. Es ist gut, auch einen Kameraden des Flugdienstes in der Feuerwehr zu haben, den man mit dieser Aufgabe betrauen kann und die restlichen in Warteposition stehenden Kameraden mithelfen. Auch die Exekutive hält sich zurück und folgt meinen Anweisungen, was mich in der Situation leicht verwundert, andererseits aber für die Sicherheit aller beteiligten Personen und der exekutive selbst von Nöten ist.

Zwischenzeitlich treffen auch die Angehörigen des Verunfallten ein. Die Reaktionen dieser, obwohl der Verunfallte am Leben ist, sind nicht vorherzusehen und sehr different. Auch hier wird nach Aufforderung einzelner Kameraden versucht sofort zu beruhigen und die Situation für den Verunfallten als auch für die Angehörigen zu verbessern. – Dankbar für jeden Kameraden, der Einfühlungsvermögen hat und sich dieser Aufgabe hingibt. 

Inzwischen wird der Verunfallte stabilisiert und befreit und ehe man sich versieht ist auch schon der Hubschrauber vor Ort. Die letzten Themen werden noch geklärt, der Verunfallte auf der Trage fixiert, jeder Kamerad hilft mit, die Trage mit dem Verletzten so sensibel als möglich aus dem Gelände zu bekommen, um den Verletzten letzten Endes in die Obhut des zweiten Notarztteams zu bringen. Die Notärzte treffen noch die letzten Absprachen und es scheint, der Einsatz ist gut verlaufen.

Aufräumarbeiten, abrücken der nicht mehr erforderlichen Einheiten sind dann die einfachste Übung, obwohl beim Aufstellen des Traktors auch hier die Gefahr weiterer Verletzungen nicht zu unterschätzen ist. Jedoch durch Hausverstand und Zusammenhalt der Mannschaft auch dies kein Thema, Umweltschäden wurden keine verursacht und im Feuerwehrhaus eingerückt ist jeder einzelne froh, dass dieser Einsatz so glimpflich verlaufen ist. Die letzten Emotionen werden im Gespräch noch neutralisiert und die „Papierarbeit“ mit der Nachbarfeuerwehr noch erledigt. Fertig.

Ehe man sich versieht ist man wieder im Alltag und freut sich über positive Nachrichten hinsichtlich der Situation des Verunfallten, welcher doch durchaus in kritischer Situation war. Am Ende des Tages ist man froh, die Mannschaft die man hat hinter sich stehen zu haben, und stellt fest, in dieser Situation ist es egal ob Privatperson, Exekutive, Feuerwehr, im Guten als auch im Schlechten, in solchen Situationen zählt nur mehr retten, bergen, löschen und das ist es, was uns zu Menschen macht. Hierzu gilt auch mein Dank an alle.

01.11.2012